
Ist Rotwein eigentlich gesund?
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Hast du schon mal gehört, dass dein Lieblingsrotwein nicht nur lecker ist, sondern auch richtig was für deine Gesundheit tun kann? Der britische Weinpapst Hugh Johnson meint ja sogar, Weintrinker sehen gut aus, sind intelligent, sexy und gesund! Und tatsächlich, die Wissenschaft gibt ihm da in Sachen Wohlbefinden ziemlich Recht, besonders wenn es um Rotwein geht. Studien zeigen nämlich, was unsere Vorfahren schon lange wussten und was wir uns heute noch mit "Zum Wohl!" oder dem französischen "Santé!" wünschen.
Studien zur Ernährungsmedizin haben herausgefunden, dass Alkohol das "gute" HDL-Cholesterin im Blut erhöhen und die Bildung von Blutgerinnseln verhindern kann. In dieser Hinsicht ist nicht nur Rotwein gesund, sondern jede Art von Wein – egal ob Bio oder nicht. Wenn du also Wein in Maßen genießt und ansonsten auf eine gesunde Lebensweise achtest, hast du ein um etwa 25 Prozent geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als jemand, der gar keinen Alkohol trinkt. Und keine Sorge wegen der zusätzlichen Kalorien im Rotwein, solange du es so hältst wie die charmante französische Schauspielerin Sophie Marceau: "Manchmal gönne ich mir schon ein Glas Rotwein, aber ansonsten ernähre ich mich gesund und esse keinen Mist."
Warum Rotwein einfach mehr kann
Der Clou liegt in den bioaktiven Wirkstoffen, die in Rotwein in viel höherer Konzentration vorkommen. Das sind vor allem Antioxidantien, die helfen, unsere Zellen vor dem Altern zu schützen. Diese Stoffe stecken hauptsächlich in der Haut der Trauben – und die wird bei der Rotweinproduktion mitverwendet. Bei Weißwein hingegen werden die Trauben so schnell wie möglich und ohne Haut gepresst, und auch Roséweine haben viel weniger Kontakt mit der Traubenhaut als Rotwein. Was Rotwein so gesund macht, ist sein hoher Gehalt an sogenannten Polyphenolen (das ist der medizinische Fachbegriff für Stoffe wie Tannine). Diese können das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall senken und sogar vor Krebs, Demenzerkrankungen und Nierenleiden schützen.
Das "Französische Paradoxon" und die Kalorien im Rotwein
Kennst du das "Französische Paradoxon"? Das ist in Feinschmeckerkreisen ziemlich bekannt und zeigt auf beeindruckende Weise, dass selbst ein etwas großzügigerer Rotweinkonsum gesund sein kann. Die Kurzfassung: Der durchschnittliche Franzose isst jeden Tag jede Menge Kalorien, und Rotwein und Käse stehen da ganz oben auf der Liste. Trotzdem sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Frankreich viel seltener als in Deutschland. Gerade in den Weinregionen Frankreichs ist die Lebenserwartung sogar um einige Jahre höher als im Rest des Landes. Verrückt, oder?
Biowein – oft besser verträglich und ohne schädliche Stoffe
Wenn die Trauben für deinen Wein aus biologischem Anbau stammen, kannst du sicher sein, dass keine schädlichen Pestizide in den Wein gelangen. Außerdem ist Bio-Rotwein oft auch dann eine gute Wahl, wenn du empfindlich auf Schwefel reagierst. Biowein wird nämlich gar nicht oder nur sehr wenig geschwefelt, was besonders Allergikern zugutekommt.
Diese Rotweine sind besonders: Cabernet Sauvignon, Malbec & Pinot Noir. Die höchste Konzentration des bioaktiven Stoffes Resveratrol, der vor Krebs und Arteriosklerose schützen kann, findest du im Pinot Noir.
Ein Blick über den großen Teich
Auch in Übersee wird Rotwein produziert, der gesund sein kann! Ein klassischer Cabernet Sauvignon ist reich an Oligomeren Proanthocyanidinen – das sind ebenfalls Antioxidantien, die dein Herz-Kreislauf-System fit halten. Auch der Malbec-Traube wird eine ähnliche Wirkung nachgesagt.
Schon in der Antike kein Geheimnis mehr
Rotwein ist gesund, schmeckt und macht Freude. Oder wie der griechische Schriftsteller Plutarch schon um 45 nach Christus sagte: "Wein ist unter den Getränken das nützlichste, unter den Arzneien die schmackhafteste, unter den Nahrungsmitteln das angenehmste." Immerhin wurde der Philosoph mit dieser gesunden Einstellung 80 Jahre alt!